Ja, dass, was dort derzeit geschieht, in Chemnitz, Köthen, egal wo im Osten der Republik, auch das, was in Bayern im Umfeld der dortigen Landtagswahlen passiert, ja, das ist irgendwie von Belang für uns alle. Von Belang, weil es Kräfte in unserem Land gibt, die an unseren freiheitlich demokratischen Grundstrukturen rütteln wollen. Und dieses ist mit Vehemenz abzulehnen. Ja, gerade wir Sozialdemokraten haben deshalb sehr genau aufzupassen, was dort passiert.

Diese Aufgabe haben aber ebenso auch die anderen demokratischen Kräfte in den Parlamenten und Vertretungen. Es gelingt z.B. im Fall der CSU nur gerade nicht besonders gut und die CDU kann sie nicht einfangen. Dieses Problem müssen sie mit sich selbst ausmachen. Es ist nicht unsere alleinige Aufgabe - auch dann nicht, wenn es zeitweise gegen Interessen unseres Regierungswunsches läuft.

Obiges ist dennoch gar nicht mein eigentliches Thema hier. Dass sich gewehrt werden muss gegen die Undemokraten, ist etwas Selbstverständliches.

Mein Thema ist, dass wir aufpassen müssen, unsere anderen Themen, Aufgaben und Leistungen sozialdemokratischer Arbeit nicht aus dem Blick zu verlieren. Es gibt so viele Dinge, mit denen sich Sozialdemokraten im Bund, den Ländern und auch den Kommunen auseinanderzusetzen haben. Diese Arbeit, diese Aufgaben werden aber nicht mehr wahrgenommen, wenn wir z.B. über jedes uns hingehaltene Stöckchen springen, uns stets fast just-in-time zu den Belangen oder auch nur Blähungen und Sch…hausparolen von AfD, Seehofer und Konsorten, oder dem Handeln oder Nichthandeln der Kanzlerin positionieren. Ihnen so sogar Raum einräumen.

SPD-Arbeit ist mehr als nur Bewältigung von Migration (das haben wir nämlich Dank vernünftigen Handelns z.B. der Kommunen gut im Griff). Genau dieses müssen wir darstellen. Deutschland ist ein sozialer demokratischer Staat. Wir, unsere Mitglieder, haben diesen geprägt. Wegen uns gibt es ihn, mit Arbeitslosengeldregelungen, Kindergeld, Elterngeld und,und und an sozialen Leistungen. Nicht trotz sondern wegen uns.

Zeigen wir es den Menschen und zeigen auf diese, unsere SPD-Menschen, die es in unserem freiheitlich, demokratischen und sozialem Deutschland möglich machen, das hier Menschen gut leben können und möchten, weil sie als Sozialdemokraten in den Kommunen, bei den Menschen, Gesicht zeigen. Zeigt die Gesichter der sozialdemokratischen Gemeindeschwester, dem Sozialarbeiter in der Jugendeinrichtung, dem Kumpel im Betriebsrat, dem Landarzt und Lehrer an der Zwergschule, die Ehrenamtlichen, die Kommunalabgeordneten in ihren Parlamenten, all denen, die für die Menschen vor Ort da sind. Sozialdemokraten eben. Sie - Wir sind ziemlich viele und dürfen Gesicht zeigen, weil wir uns nicht in brauner Masse verstecken wollen!

Dirk Wehrbein
SPD-Ortsverein SG Rehden, Niedersachsen
Kreistagsabgeordneter Landkreis Diepholz