Die Energiewende und deren Auswirkung im Landkreis Diepholz war Thema bei der letzten Fraktionssitzung der SPD-Kreistagsfraktion. Aus diesem Grund ließen sich die Fraktionsmitglieder von den Fachleuten des regionalen Netzbetreibers E.ON Avacon in Syke informieren.

Die Energiewende im Landkreis Diepholz sei rein rechnerisch bereits erfolgt, erfuhren die SPD-Kreistagsabgeordneten von Christian Leiding, Leiter Betriebsmanagement. Der Anteil der regenerativ erzeugten Energie sei im Landkreis um 36 % höher als der Stromverbrauch.

Franka Simon, Leiterin des Kommunalmanagements, unterstrich die Rolle des Unternehmens E.ON Avacon bei der Energiewende vor Ort. Durch die Einspeisung des regenerativen Stromes sind die Anforderungen an die Netze gestiegen, was Investitionen in Höhe von über 900 Millionen Euro in den nächsten 10 Jahren erforderlich macht. Durch moderne technische Entwicklungen, an denen das Unternehmen beteiligt ist, wird man aber die Netzausbaukosten voraussichtlich um 300 Millionen senken können. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Unternehmen und Forschungsgruppen ist es gelungen einen regelbaren Ortsnetztrafo zu entwickeln, eine intelligente Lösung, um die Spannungsschwankungen durch das Einleiten auf mittleren und unteren Stromnetzebene auszugleichen.
Darüber hinaus untersuche das Unternehmen im Rahmen des Forschungsprojektes e-Home in einigen Privathaushalten in Stuhr und Weyhe das Zusammenspiel zwischen dezentraler Energieerzeugung und energiesparendem Verbrauchsverhalten, erfuhren die SPD-Abgeordneten von Hermann Karnebogen, Referent im Kommunalmanagement.

Fraktionsvorsitzende Astrid Schlegel zeigte sich erfreut, ein so innovatives und zukunftsweisendes Unternehmen in der Region zu haben, an dem die Kommunen immerhin mit 30 % der Aktien beteiligt sind. Die E.ON Avacon beschäftigt am Standort Syke etwa 60 Mitarbeiter und generiert durch ihren Betrieb weitere Arbeitsplätze in mittelständischen Unternehmen in der Region.

In den anschließenden Fragen ging es auch um die finanzielle Auswirkung der EEG-Umlage auf die Verbraucher im Landkreis Diepholz. Wie die Vertriebsabteilung der E.ON Avacon mit der Erhöhung der Umlage verfahren wird, ließ sich, angesichts der erst kürzlich festgelegten Höhe, nicht in Erfahrung bringen. Auch die endgültige Höhe der Netzentgelte für das kommende Jahr stand zu dem Zeitpunkt noch nicht fest.

Die SPD-Kreistagsfraktion ist überzeugt, dass die Energiewende eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung ist, an deren Lösung sich alle, Unternehmen und Verbraucher solidarisch beteiligen müssen. "Es kann nicht sein, dass die Kosten der Energiewende nur von den Endverbrauchern allein getragen werden sollen.", so Fraktionsvorsitzende Astrid Schlegel. Energie müsse bezahlbar bleiben, daher müsse die Ausnahmeregelungen genau geprüft und überarbeitet werden.

Foto: SPD-Fraktion bei der E.ON in Syke
Die SPD-Kreistagsfraktion informierte sich bei der E.ON über den Sachstand in der Energiewende.