Herr Schütte (Betriebsleiter des Wasserwerkes) startet seinen Vortrag mit 2 Grundsatz-Aussagen:

1.) Das Trinkwasser in Norddeutschland ist gut!
2.) Kein Lebensmittel wird so gründlich geprüft und überwacht wie Trinkwasser!

Die Harzwasserwerke, denen das Wasserwerk Ristedt angehört, wurden 1928 als „Harzwasserwerke der Provinz Hannover“ gegründet. Die Betriebsaufgaben und –ziele waren damals:

1.) Der Hochwasserschutz besonders im Harz und Harzvorland

2.) Die Niedrigwasserauffüllung

3.) Die Energiegewinnung

4.) Aufbereitung und Zurverfügungstellung von Trinkwasser.

1931 wurde die Soesetalsperre fertiggestellt. Zu der Zeit wurde die damals längste Wasserleitung, 200 km lang, von Osterode bis Bremen gebaut. In Bremen war das Ende in dem heute noch bekannten Gebäude „umgedrehte Kommode“. Die Leitung hatte Durchmesser von 1000 mm am Beginn und 500 mm in der „Kommode“.

Im Laufe der Jahre kamen etliche Wasserwerke hinzu, wobei es sich teilweise um Grundwasser-werke handelt (z. B. Liebenau ab 1951; Granetalsperre ab 1969; Ristedt 1963).

Das Werk Ristedt ist ausgelegt auf die Produktion von ca. 20 Mill. m³ Trinkwasser/Jahr. Tatsächlich werden ca. 15 Mill. m³ ausgeliefert. Ca. 440 000 Einwohner werden ab Ristedt mit Trinkwasser höchster Qualität versorgt. Hauptsächlich wird nach Bremen geliefert, da man sich des natürlichen Gefälles ab „Ristedter Berg“ bis Bremen Mahndorf bedienen kann und keine Energiekosten für Pumpleistungen aufbringen muss.

Die 19 Brunnen, davon 2 Horizontalfilterbrunnen befinden sich den Schutzzonen 3a und 3b, 2 und 1, wobei die Zone 1 die räumlich kleinste ist, in der keinerlei Nutzung erlaubt ist, um das Grundwasser vor Beeinträchtigungen zu schützen.

Die Aufbereitung des Rohwassers zu Trinkwasser erfolgt mit Hilfe von 11 so genannten Trockenfiltern, dem Quarzsandfilter und der Beimischung von Kalk zur Erhöhung des ph-Wertes und zur Rest-Entsäuerung.

Die Kapitalanteile der Harzwasserwerke sind wie folgt geregelt:

1.) 25,1 % (Sperrminorität) halten Verbände der Gemeinden (z. B. Syke etc),

2.) 28,09 % liegen in Händen von Energieversorgungsunternehmen (z. B. EON),

3.) 46,81 % werden von Großstädten bzw. derer Versorgungsunternehmen gehalten.

Nach dem Vortrag beantwortete Herr Schütte in gemütlicher Runde mit Kaffee und Kuchen Fragen.

Den Abschluss bildete ein Rundgang durch das Werk, in dem 10 Mitarbeiter beschäftigt sind.