Unter dem Titel „Wintershall: Gestern-Heute-Morgen“ war die SPD-Kreistagsfraktion zu Gast bei dem Unternehmen in Barnstorf. Konrad Siemer, Gruppenleiter Management Support, zeigte anhand einer Präsentation die Entwicklung in der Öl- und Gasförderung der letzten 60 Jahren bei der Winterhall vor Ort.
Die Einladung gehört zur Strategie des Unternehmens, mehr Informationen über die Aktivitäten an die Öffentlichkeit zu bringen und so für Transparenz und Akzeptanz zu sorgen.

So erfuhren die Kreistagspolitiker über geplante dreidimensionale seismische Vermessungen im westlichen Teil des Landkreises Diepholz, die im Spätsommer dieses Jahres durchgeführt werden sollen. Diese Untersuchungen seien notwendig, um die verbliebenen Ölreserven aufzuspüren und die Bohrpunkte genau ansetzen zu können. Die ersten Erörterungsgespräche seien erfolgt und das Genehmigungsverfahren eingeleitet.

Die technologische Entwicklung bei der Wintershall sei stets wichtig gewesen. Das merke man auch daran, dass in den bestehenden Erdölfeldern auch nach 60 Jahren immer noch gefördert werden kann, so Konrad Siemer. Das sei gerade in Deutschland wichtig, wo die Reserven an fossilen Brennstoffen größtenteils ausgeschöpft sind.
So eignen sich die alten Bohrstätten gut für Forschungszwecke und für neue Projekte. Ein solches Projekt konnten die Fraktionsmitglieder unter der Führung von Alexander Steigerwald, Betriebsleiter Produktion Nord, in Bockstedt besuchen. Hier wird mithilfe einer von Pilzen erzeugten Substanz versucht, den Ertrag auf dem bereits seit 60 Jahren betriebenen Erdölfeld zu verbessern.

Diese Technologie ist neu und wird zusammen mit dem Mutterkonzern BASF entwickelt. Ein Pilz produziert unter Zugabe von Zucker ein Biopolymer, das die Viskosität von Wasser erhöht, erfuhren die Mitglieder der Fraktion. Diese Eigenschaft werde genutzt, um das Lagerstättenwasser „einzudicken“ und so die verbliebenen Rohölreste zu den Bohrstellen zu verdrängen. Eine sehr geringe Konzentration des Mittels reiche schon aus, um die gewünschte Eigenschaft zu erreichen, und das Produkt sei zudem biologisch abbaubar, so Steigerwald.

Die SPD-Kreistagsmitglieder freuen sich, ein so innovatives Unternehmen wie die Wintershall im Landkreis zu haben. In dem Betrieb arbeiten mehr als 500 Menschen aus der Region. Zudem finden hier 30 Auszubildende eine breit angelegte und hochspezielle Qualifizierung.

Foto: SPD-Kreistagsfraktion bei der Wintershall