Wie gut die Kooperation zwischen Jugendhilfe und Schule funktionieren kann, erfuhren die Mitglieder der SPD-Kreistagfraktion bei ihrer letzten Sitzung im Jugendtreff „Haus am Wall“ in Brinkum. Bürgermeister Cord Bockhop erläutert in seiner Einführung die Intention der Gemeinde Stuhr, die Jugendhilfe und die Sozialarbeit mit Öffnung der Schule zusammen zu führen.

Politik und Verwaltung waren sich in Stuhr einig, einen Ort zu schaffen, wo Freizeitangebote vorgehalten werden, die von allen Kindern und Jugendlichen genutzt werden. Das sei mit der Realisierung des Hauses am Wall neben der KGS Brinkum gelungen. Täglich 12 Stunden, an zwei Tagen in der Woche sogar länger, ist das Haus für Kinder und Jugendliche geöffnet und bietet die unterschiedlichsten Angebote. Abends ergänzen noch zwei amtliche Streetworker und etwa 22 ehrenamtliche Nachtwanderer das Team mit der aufsuchenden Jugendarbeit, die die Jugendlichen dort besuchen, wo sie sich abends treffen.
Anhand des „Stundenplanes“ konnten die SPD-Politiker die Tagesstruktur im Haus am Wall erkennen: vormittags werden die Angebote in den Pausen oder in Freistunden von Schülerinnen und Schülern der KGS genutzt, nachmittags von der Ganztagsschule. Dann werden hier neben Hausaufgabenhilfe auch verschiedene Arbeits-gemeinschafen angeboten. Nahtlos daran schließt sich die freie Jugendarbeit an, als Café und offener Treffpunkt für alle Kinder und Jugendliche. Die Themen und Angebote werden oft in Zusammenarbeit mit den Jugendlichen entwickelt.
Ein großer Vorteil des Jugendtreffs ist die Nähe zur Schule. Durch die Öffnung der Schule kommen viele Kinder bereits am Vormittag oder im Rahmen der Ganztagsschule ins Haus. Die meisten dieser Kinder kommen dann auch später zu den freien Angeboten, da sie das Haus und die Betreuer schon kennen. Damit wird eine Gruppen-bildung vermieden und die Integration besser gefördert.

Beeindruckt waren die SPD-Politiker über die gute Zusammenarbeit der verschiedenen Beteiligten in diesem Modell: Leiter und Lehrer der KGS, Sozialpädagogen, Lehrkräfte der VHS und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Fraktionsvorsitzender Hermann Rendigs sprach ihnen allen große Anerkenung aus und hob besonders Hans Schüler hervor, Teamleiter des Fachdienstes Jugend, dem die Koordination des Projektes gelungen ist.

Die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion waren sich einig, dass hier ein hervorragendes Modell der Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe und Schule entstanden ist. Sie werden die Erfahrungen in die eigenen Kommunen mitnehmen und baten Bürgermeister Bockhop auch, das Modell in der Bürgermeisterrunde vorzustellen. Da die Verhältnisse und Bedürfnisse in den einzelnen Kommunen sehr unterschiedlich sind, gelte es, nach dem Vorbild Stuhr individuelle Modelle zu entwickeln.