Mit Entsetzen und Unverständnis hat die SPD die Nachricht von der Schließung der Geburtshilfeabteilung in Bassum zur Kenntnis genommen. Nach den Informationen, die die SPD bisher auch nur aus der Presse erfahren hat, ist die Schließungsabsicht nicht nachvollziehbar.

Die SPD-Kreistagsfraktion berücksichtigt ausdrücklich, dass Entscheidungen über die Schließung von Abteilungen selbstverständlich in den Gremien der Krankenhäuser, sprich Geschäftsführung und Aufsichtsrat, zu treffen sind und nicht vom Kreistag oder anderen Kreisgremien. Als Gesellschafter mit einem Anteil von 49 % erwartet der Landkreis Diepholz, sprich der Kreistag, aber eine rechtzeitige und inhaltlich umfassende Information über solche wichtigen Entscheidungen. Unseres Wissens ist über dieses Thema auch im Kuratorium der Krankenhäuser weder beraten noch darüber informiert worden.
Auch wenn die Geschäftsleitung durch eine Faktenlage zu einer solchen außerordentlichen Entscheidung gezwungen sein sollte, ist die Art und Weise unverständlich, wie die Mitarbeiter, die Gesellschafter und die Öffentlichkeit davon Kenntnis nehmen mussten.
Um diese Faktenlage zu verstehen hat die SPD-Kreistagsfraktion an die Geschäftsführung und den Aufsichtsrat einige Fragen gestellt. Diese beziehen sich auf die Entwicklung der Belegung im Bereich der Geburtshilfe und Gynäkologie in den letzten 5 Jahren und auf Maßnahmen die durchgeführt wurden, um die Belegung zu verbessern.
Wissen möchte die SPD auch, ob der Zeitpunkt für eine so definitive und praktisch unumkehrbare Entscheidung schon gekommen war und ob und welche Maßnahmen zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung ergriffen wurden.
Die SPD ist sehr betroffen über die Kurzfristigkeit der Schließungsmitteilung. Sie hätte sich einen verantwortungsvolleren Umgang vor allem mit den Hebammen gewünscht, die damit praktisch „von heute auf morgen“ mit dieser existenzbedrohenden Situation konfrontiert werden.

Für die Bürgerinnen des Landkreises ist es nicht akzeptabel, wenn es keine Möglichkeit mehr zu einer stationären Entbindung in den Krankenhäusern im Landkreis Diepholz gibt. Deshalb sollten sich die Beteiligten an einen Tisch setzen, um nach kreativen, geeigneten Ersatzlösungen, z. B. Geburtshaus usw., zu suchen. Das wäre ein guter Beitrag, auch um die Familienfreundlichkeit des Landkreises zu unterstreichen.

Bei aller Kritik an der Entscheidung in diesem Bereich der Krankenhausversorgung weist die SPD auch auf die Leistungen des Krankenhausträgers am Erhalt und der Optimierung der Krankenhauslandschaft im Landkreis Diepholz hin.